10.09.2020
Der Vorstand des Allerweltshauses verhandelt mit der Stadt über einen zeitlich befristeten Vertrag für das leerstehende Gebäude in der Geisselstr. 3-5.
Anfang März 2021 muss das Allerweltshaus die Ehrenfelder Körnerstr.77 verlassen, bisher ohne Aussicht auf einen alternativen Standort. Diese existentielle Bedrohung ist in absehbarer Zeit vielleicht beendet:
Es besteht die Chance, dass die Stadt dem seit über 30 Jahre bestehenden Zentrum das ehemalige Wohnheim für Geflüchtete in der Geisselstrasse zu Verfügung stellt.
Die Aktiven des Allerweltshaus hoffen auf ein positives Ergebnis der Verhandlungen: "Jahrelang haben wir vergebens unserem jetzigen Vermieter Möglichkeiten vorgeschlagen, wie wir nach der Umsetzung seiner Umbaupläne in der Körnerstrasse bleiben können. Wir waren ohne Erfolg auf der Suche nach Ersatzobjekten in Ehrenfeld. Lange sah es so aus, als hätten wir in diesem gentrifizierten Stadtteil, in dem wir seit über 30 Jahren fest verwurzelt sind, keine Zukunft. Wir sind dankbar, dass die Stadt und besonders Frau Reker uns in unseren Bemühungen unterstützt. " so Julia Paffenholz, Mitarbeiterin des Allerweltshauses.
Die notwendigen Maßnahmen zur Vorbereitung des Umzuges und für eine Inbetriebnahme des noch leerstehenden Gebäudes würde der Verein Allerweltshaus mit der Stadt abstimmen. "Wir sind froh, Herrn Bodo Marciniak als Architekten für dieses Projekt gewonnen zu haben. Er kennt das Gebäude und ist überzeugt, dass wir das Objekt mit Hilfe der guten Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden in absehbarer Zeit beziehen könnten ", sagt Rolf Beierling-Hémonet, Mitglied des Vorstand-Beirates des Allerweltshaus e.V. Die baulichen Veränderungen für die Nutzbarmachung müssten im Fall des Vertragsabschlusses zunächst auf das Nötigste beschränkt werden. Zudem könnten einige Arbeiten in Selbsthilfe erledigt werden. Eva Schaaf, Mitglied des Vorstandes ist zuversichtlich: "Bei unseren fast 30 NutzerInnengruppen werden sich genug Aktive finden, die mit anpacken.”
Das Angebot des Allerweltshauses ist vielfältig: Es bietet ein gemeinsames Zuhause für migrantische Selbsthilfe-, Menschenrechts- und Umweltgruppen, eine Beratung für Geflüchtete und MigrantInnen aus osteuropäischen EULändern, Entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Hausaufgabenhilfe, Geflüchteten-Café und zum Beispiel Projekte wie „Stimmen Afrikas“ oder das Radioprojekt „allewelt on air“.
Wir leben in krisenhaften Zeiten: Klimawandel, Zunahme an globalen Konflikten, Corona, all diese Probleme bringen die Bürger*innen und Gruppen zu uns: wir bemerken eine stetig steigende Nachfrage, auch aus dem Stadtteil, die zeigt, dass das Allerweltshaus unverzichtbar ist. “Der Umzug in die Geisselstrasse wäre nicht nur für den Stadtteil Ehrenfeld eine riesige Chance, sondern für ganz Köln“ ist Eva Schaaf überzeugt.
Weitere Informationen zum Allerweltshaus: www.allerweltshaus.de
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Eva Schaaf 0177 72 40017 oder
Jürgen Crummenerl 0172 418 62 39