Kölner Klimaaktivist:innen gehen bekanntlich auch bei Schietwetter auf die Straße – umso schöner, wenn man dann auch mal bei strahlendem Sonnenschein für die Zukunft unserer Erde und gegen untätige Politiker:innen protestieren kann.
So geschah es am Freitag, dem 19.03.21, als zahlreiche Menschen dem Aufruf von Fridays for Future Köln folgten und laut und sichtbar am Globalen Klimastreik vor Ort teilnahmen.
Insgesamt waren auf sechs übers linksrheinische Stadtgebiet verteilten Kundgebungen etwa 3000 Menschen zusammengekommen, um auf kreative Weise für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit coronakonform zu demonstrieren. Das Allerweltshaus war bei der Kundgebung auf dem Friesenplatz zum Thema „Globale Fluchtursachen“ vertreten, wo dank karibischer und kölscher Klänge im Rahmenprogramm gute Stimmung herrschte und getanzt wurde. Umso aufmerksamer lauschte man dann aber den Redebeiträgen unserer Mitarbeiter:innen, die - klar - sehr ernste Themen anschnitten.
Jennifer vom Menschenrechtsprojekt des Allerweltshaus machte in ihrer aufrüttelnden Rede auf die stetig wachsende Zahl der Klimageflüchteten weltweit aufmerksam – und erzählte davon, wie klimainduzierte Vertreibung ihrerseits wieder die Natur aus dem Gleichgewicht bringt. "Das Allerweltshaus ist ein wichtiger Ort auch für die Vernetzung von Menschen aus dem Globalen Süden". Diese erfahren oft am eigenen Leib, wie klimaschädigendes Verhalten und der Raubbau an der Natur Lebensgrundlagen zerstören. Und wie geht es nun weiter, auf lokal- und globalpolitischer Ebene? Politiker:innen und Unternehmen müssen endlich in die Verantwortung genommen werden, meint Jennifer. Das Lieferkettengesetz sei ein guter Ansatz, aber für einen Richtungswechsel müsse man noch viel mehr tun und echte Transformation anstoßen: durch Druck auf Machthabende und solidarisches Handeln.
Ihr Kollege Santiago von der Gruppe "Menschenrechte Mexiko", aus dem Allerweltshaus sprach unterdessen von der oft leidgeprägten Migrationsgeschichte der Mexikaner:innen – und machte deutlich, wie Agrar- und Migrationspolitik der USA mit Klimawandel und Klimagerechtigkeit in Zusammenhang stehen. Wir erfuhren von der Milpa, einem traditionellen System für den Maisanbau, das sich in Santiagos Heimatland als nachhaltig und naturschonend erwiesen hat – und damit ein Positivbeispiel für einen Ackerbau darstellt, der Mensch und Natur nicht krank macht. Es geht auch anders!
Tun wir also alles dafür, dass das Allerweltshaus ein Ort bleibt, wo Dinge in Bewegung kommen und gemeinsam konkrete Handlungsschritte erarbeitet werden. Denn wie es am Ende der Redebeiträge im Schlachtruf hieß: „Se ve, se siente, la tierra está caliente!“ (Man sieht es, man spürt es, die Erde erwärmt sich!“)
Autor*in: Jo
Hier könnt ihr die Reden von Jennifer und Santiago als pdf abrufen: