Boss der Bosse werden – Narcokultur in der mexikanischen Gesellschaft
Ein Gespräch mit Kathrin Zeiske, Freie Journalistin
Das organisierte Verbrechen beeinflusst die mexikanische Kultur in viele Hinsichten:
von Bräuchen, Lebensstilen, körperlicher Ästhetik, Architektur und Mode, bis hin zu fast religiöser Verehrung von Drogenbossen und Musik, die für die Kartelle und ihre Angehörigen komponiert, aber auf allen Schulhöfen gesungen wird.
Dieser Einfluss bahnt sich immer mehr seinen Weg in die Mitte der Gesellschaft und schafft den Wunsch nach einem Leben im Luxus. In einem Land mit extremen sozialen Gegensätzen und den Auswirkungen der sich auf dem Weltmarkt verknappenden Ressourcen blendet die "Popkultur der Kartelle" ihre Kriegslogik aus und wird zum Anziehungspunkt gerade für besonders gefährdete Gruppen wie Jugendliche und sozioökonomisch ausgegrenzte Menschen.
Gewalt, Waffenkult und Machotum werden zur Normalität erklärt; Geschlechterrollenbilder fallen ins letzte Jahrhundert zurück. Auch Frauen versuchen sich ihren Platz in Narcokultur und Kartellen zu erstreiten, welche Rollen sie übernehmen und welche Positionen innerhalb der Kartelle besetzen besprechen wir am 24. August.
Wir freuen uns auf ein ausführliches Gespräch mit Kathrin Zeiske, die seit vielen Jahren in Nordmexiko lebt und uns von den aktuellen Entwicklungen der "economía ilegal" berichten wird.
Auftakt der Reihe economía ilegal, weitere Termine folgen.
Eine Kooperation der Fachschaft Regionalstudien Lateinamerika, Menschenrechte Mexiko, ila -
Informationen Lateinamerila und dem Allerweltshaus.