Cinema, Cinema! Das "Refugee's Cinema Project"
am 20. (Allerweltshaus) & 21. Mai (Alte Feuerwache)
Das Allerweltshaus ist Veranstaltungspartner*in.
Es folgt der Veranstaltungstext von "Cinema, Cinema!":
"Angesichts der großen Fluchtbewegungen nach 2015 gründeten wir das „Refugee’s Cinema Project“: Alle reden über Flüchtlinge – warum sprechen sie nicht selber, fragten wir uns – neugierig auf die Kultur und die Perspektiven der neuen Mitbürger*innen.
Seitdem stellen Menschen mit Fluchterfahrung bei „Cinema, Cinema!“ Filme vor, die sie als passend zu ihrer Situation empfinden: weil sie ihr Herkunftsland gut beschreiben, weil sie über die Umstände einer Flucht berichten oder weil sie über das Neuankommen in Deutschland Auskunft geben. Nach den Vorführungen gibt es Gespräche mit den geladenen Gästen.
Dieses Jahr kooperieren wir erneut mit der Initiative „Kino Asyl“ aus München, die mit zehn Gästen anreist.
Am dritten Mai-Wochenende sind wir bei zwei Kölner Institutionen zu Gast: am Samstag den 20.Mai mit einem Kurzfilmprogramm im „Allerweltshaus“, das jetzt in der Geisselstrasse 3-5 in Ehrenfeld residiert (Filmbeginn ist 18:00 Uhr) und am Sonntag den 21. Mai mit einem ukrainischen Spielfilm im kleinen Kinosaal der „Alten Feuerwache“ (2. Etage, ab 15:30 Uhr)
Nutzt die Gelegenheit Filmschauen, zum Austausch und zum Kennenlernen, kommt gerne vorbei und sagt anderen Bescheid – der Eintritt ist frei!
Das vollständige Programm findet sich auch auf unserer Website: www.cinemacinema.de
Weitere Infos auf unseren Social-Media-Präsenzen: https://www.facebook.com/cinemacinema.de und Kino Asyl "
Bildrechte, Bilder unten & Veranstaltungsbild: cinemacinema / Kino Asyl
FILMPROGRAMM
Samstag, den 20. Mai im Allerweltshaus Köln e.V.
Kino Asyl: Shorts – Vier Kurzfilme
über Afghanistan, Iran und die Ukraine
Allerweltshaus Köln e.V., Geisselstrasse 3-5, 50823 Köln
Filmbeginn ist 18:00 Uhr)
Blue-yellow stork
Ukraine 2022 OmU 10 min, Regie: Nastya, Veronika Havrykova
Vorgestellt von Nastya und Veronika
In diesem Film zeigen wir verschiedene Generationen von Ukrainern, welche schwere Zeiten überlebt und für die Unabhängigkeit unseres Landes gekämpft haben.
Warum möchten wir euch diesen Film zeigen?
“Lange Zeit konnten wir uns nicht entscheiden, welcher der ukrainischen Filme unsere Situation am besten beschreiben würde. Wir wählten einen anderen Weg und drehten unseren eigenen Film: Er handelt von ukrainischen Geflüchteten, die gezwungen sind, ihre Städte und Familien zu verlassen. Wir sind wirklich glücklich, dass ‚Kino Asyl‘ uns diese Möglichkeit gibt.” (Nastya, Veronika)
A pain called migration
Iran 2022 OmU 40 Min.,Regie: M.J. & H.J.
Vorgestellt von M.J. & H.J.
Menschenrechtsverletzungen und die Macht der Taliban machen ein menschenwürdiges Leben im eigenen Land aussichtslos. Viele Afghanen flüchten deshalb ins iranische Exil, zum Schutz ihrer Kinder und um irgendwie zu überleben. Doch im Iran werden sie mit vielen anderen Problemen konfrontiert. Dieser Dokumentarfilm gibt, anhand von Interviews mit Betroffenen, einen Einblick in die Probleme afghanischer Flüchtlinge im Iran.
“Wir wollen diesen Film zeigen, weil wir im Iran geboren und dort aufgewachsen sind. Wir haben im Iran mehr als 24 Jahre gelebt und kennen alle Probleme, die afghanische Geflüchtete dort haben. Wir möchten sagen, dass Geflüchtete im Iran Hilfe brauchen.”
(Mass, Honey)
Regie: Khadim Hussain Behnam, Afghanistan 2021 (Ohne Dialog) 3 Min.
Vorgestellt von Mohammad Kazem
Die Kinder spielen als Familie zusammen unter einem Dach. Bis ein Terrorist den Raum betritt und alle ihre Ideen und Bestrebungen zerstört, wodurch der Geist eines jeden von ihnen beeinflusst wird und einen negativen Eindruck hinterlässt.
Kurz gesagt: Die Terroristen in Afghanistan nehmen das Lächeln der Kinder als Geisel und erzeugen stattdessen Bilder von Krieg und Blutvergießen in den Köpfen der Kinder, um ihre Grausamkeit zu verbreiten.
Warum möchte ich euch diesen Film zeigen?
“Ich wollte einen kleinen Funken in den Köpfen der Menschen entzünden, damit sie Demokratie und Freiheit mehr schätzen, denn mit der Ankunft der Taliban-Terroristengruppe wird sich alles ändern. Ich wollte in diesem Kurzfilm zeigen, dass mit der Ankunft und der Herrschaft der Taliban-Terroristen im Land niemand mehr Filme machen kann, niemand mehr singen kann, Mädchen nicht mehr zur Schule gehen können, sogar schöne Kinderspiele zerstört werden und…
Leider sind all diese Dinge in diesen Tagen in Afghanistan geschehen, und die zerstörerischen Auswirkungen des Krieges auf jedes einzelne afghanische Kind sind deutlich zu spüren.” (Mohammad
Afghanistan 2015 OmU 17 Min., Regie: Nima Latifi
Vorgestellt von Fatemeh
In diesem Kurzfilm kritisiert der Filmemacher die Zwangsehe in Afghanistan. Es geht um eine junge Frau (Binazeer), welche von ihrem Vater zur Ehe mit einem alten Mann gezwungen wurde. Die Mutter von Binazeer wurde allerdings nicht um Erlaubnis gefragt und versucht nun ihre Tochter mit ihren eigenen Tricks zu retten.
Warum möchte ich euch diesen Film zeigen?
“Weil die Zwangsehe in Afghanistan sehr verbreitet ist und die Zwangsverheiratung auch in meiner Familie passiert: Meine Cousine sollte von den Taliban verheiratet werden. Sie ist aber dann in den Iran geflohen. Auch hier in Deutschland ist es für afghanische traditionelle Familien so.
Die Eltern entscheiden, wen die Kinder heiraten sollen. Hier geht es nicht um Liebe, sondern darum, ob es ein guter Junge ist.
Er ist ein guter Junge, wenn er nett ist, nicht schlägt, viel arbeitet und nicht weggeht, sondern bleibt. Mein Statement dazu ist: Lasst die Menschen selbst entscheiden, was sie möchten!” (Fatemeh)
Sonntag, 21. Mai im „Bürgerzentrum Alte Feuerwache“
Kino Asyl – „My thoughts are silent“: Spielfilm aus der Ukraine
„Alte Feuerwache“, kleiner Kinosaal (2. Etage), Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Filmbeginn ab 15:30 Uhr
2019 OmU 104 Min.,Regie: Antonio Lukitsch
Vorgestellt von: Natali:
Dieser Film handelt von Ukrainern, gemacht von Ukrainern für Ukrainer.
Das heißt: er zeigt die ukrainische Mentalität, ohne Angst, sich
verbergen zu müssen. Er wirft das Thema Eltern und Kinder auf – man kann sich in beide Seiten hineinversetzen. Die Mutter der Hauptfigur ist eine typische ukrainische Frau in den 40ern. Sie hat kein Glück im Leben, sie liebt ihren Sohn, hat aber Angst vor Veränderungen. Deshalb will sie ihren Sohn nicht nach Kanada gehen lassen.
Die Hauptfigur Vadim – ein junger Mann – ist freiberuflicher Tontechniker.
Er hat einen Kredit für seine Zähne aufgenommen und muss ihn nun zurückzahlen. Ihm wird ein Job in Kanada angeboten: Er soll
Tiergeräusche für ein Videospiel aufnehmen. Vadim hat eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Kühen und anderen Tieren in Kanada und den Tieren in der Ukraine? Und er erhält die Antwort: Die Stimmen der ukrainischen Tiere sind ängstlich, während die der kanadischen Tiere satt und zufrieden sind. „Lachen und sündigen“, wie man in der Ukraine sagt. “My thoughts are silent” zeigt erstaunliche Aufnahmen von Natur und Tieren. Er beschäftigt sich auch mit der Vernichtung seltener Tiere und mit dem Export ukrainischer Produkte.
Das Projekt „Cinema, Cinema“
Bei „Cinema, Cinema“ können Geflüchteten gemeinsam Filme auswählen, schauen und diskutieren – manche waren vor Ihrer Ankunft in Deutschland bereits als Filmemacher, TV-Journalisten oder Videoblogger aktiv, andere lernen hier in Workshops und Initiativen das Kino-Handwerk – und viele schlagen einfach einen Film vor, der ihnen gefallen hat. Wir bieten ihnen allen eine Plattform, und laden gerne Filmschaffende oder Filmenthusiasten aus anderen Städten nach Köln zum Austausch ein, bisher etwa den afghanischen Filmemacher Hassan Fazili, den Syrer Nehad Husein oder auch das multinationale Münchner Kino-Kollektiv „Kino Asyl“. Im „Coronajahr 2020“ findet „Cinema, Cinema!“ nur online statt – aber in 2021 sehen wir uns wieder im Kino.
Das Projekt KINO ASYL, München
KINO ASYL ist ein Festival, mit Filmen aus der Heimat von geflüchteten jungen Menschen, die in München leben. Das Festival wird von Kurator*innen mit Fluchterfahrung gestaltet und von Fachleuten aus den Bereichen Kultur und Medien unterstützt.