Der afrikanische Kontinent bleibt durch seine geographische Nähe zentral für Europas Außenbeziehungen. Hinsichtlich der immer wiederkehrenden Betonung des Partnerschaftsgedankens in den europäisch-afrikanischen Beziehungen stellt sich jedoch die Frage, ob eine Kooperation auf Augenhöhe überhaupt möglich ist. Zwar existieren heute deutlich mehr Demokratien und stärkere Zivilgesellschaften in Afrika, diese erleiden jedoch immer wieder Rückschläge. Darüber hinaus zeigt sich auch das Phänomen fragiler und gescheiterter Staaten und in weiten Teilen Afrikas herrscht extreme Armut.
Daher nimmt die Entwicklungszusammenarbeit zu und auch Akteure wie China und Indien machen zunehmend ihren Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent deutlich. Durch enorme Investitionen und Infrastrukturprojekte sichern sich diese Länder ihren Zugang zum afrikanischen Markt und zu wichtigen Rohstoffen.
Welche Veränderungen vollziehen sich sowohl in Afrika als auch in Europa? Was sind Themen einer Partnerschaft zwischen beiden Kontinenten. Handelt es sich bei der Rede von europäischen Interessen also nur um Eigeninteressen oder hat Europa ein ehrliches humanitäres Anliegen an Afrika? Welche Rolle spielen Afrikas natürliche Ressourcen (Öl und andere Rohstoffe) in den Beziehungen? Welche Rolle spielt die europäische Außenwirtschaftspolitik in Bezug auf Afrikas Entwicklung?
Dr. Sven Grimm arbeitet am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn. Er hat in Hamburg, Accra und Dakar studiert und 2003 zur Europäischen Afrikapolitik promoviert. Seine Publikationen beschäftigen sich mit den EU-Außenbeziehungen sowie der Regierungsführung in Afrika.