Unsere Veranstaltungsreihe zum 30jährigen Bestehen des Allerweltshauses wird mit Lesungen aus dem neuen Buch„Verhaftung in Granada oder Treibt die Türkei in die Diktatur?" von Dogan Akhanli fortgesetzt.
Dogan Akhanli thematisiert in seinen Werken immer wieder die prekäre Menschenrechtslage in der Türkei und setzt sich für den wahrhaftigen Umgang mit historischer Gewalt und für die Unteilbarkeit der Menschenrechte ein. Mit seinen Äußerungen über den Völkermord an den Armeniern und zu den jüngsten Entwicklungen in der Türkei hat er sich den Zorn nationalistischer Kräfte zugezogen. Deshalb wurde er im letzten Jahr aufgrund eines türkischen Haftbefehls in Spanien verhaftet. Diesem Zwangsaufenthalt verdanken wir nun sein neues Buch Sophia Georgallidis, Übersetzerin, ehemalige Verlagsmitarbeiterin und Lehrerin, wird durch diesen Abend führen und mit ihm über seine Sorgen über die derzeitige Rechtsentwicklung zu Nationalismus und Rassismus in der BRD, in der Türkei und in Europa insgesamt und über seine Erfahrungen internationaler Solidarität sprechen.
Dogan Akhanli ist dem Allerweltshaus seit vielen Jahren eng verbunden. Hier entwickelte er die Veranstaltungsreihe "Geschichten und Geschichte", in der verschiedene Migrantengruppen und Bundesdeutsche über ihre Erfahrungen mit nationalistischer und rassistischer Verfolgung miteinander ins Gespräch kamen. Auch Sophia Georgallidis hat von Beginn an in diesem Projekt mitgearbeitet. Später entstand dann durch seinen Freund Adnan Keskin daraus die heutige Reihe "Menschenrechte Erkennen und Handeln".
Außerdem initiierte Dogan Akhanli die Raphael-Lemkin-Bibliothek im Allerweltshaus, in der Sachbücher, Romane und Lyrik zu den Genoziden der Vergangenheit vereinigt sind, und Interessierten zur Verfügung steht.