Ursachen der Slumentwicklung und Lösungsansätze anhand der Projektarbeit der Andheri-Hilfe e.V.
Die aufstrebende Wirtschaftsmacht Indien ist mit Wachstumszahlen von jährlich 7-9% permanent in den Schlagzeilen und gilt als führend in Biotechnologie und in der Softwareproduktion. Doch es gibt auch eine Kehrseite: Große Teile der Bevölkerung sind vom Wirtschaftswachstum völlig ausgeschlossen oder sinken in eine noch tiefere Armut ab.
Etwa 40% der Gesamtbevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze!
Es wird die Situation der sogenannten Modernisierungsverlierer, die Ursachen der Landflucht und somit die Migration in die Slums der Großstädte dargestellt sowie die Problematik der Straßenkinder. Doch es gibt auch Lösungsansätze und Engagement vor Ort: Die Bedeutung lokaler Nicht-Regierungsorganisationen wird aufgezeigt und aus zwei Projekten der Andheri-Hilfe – eines im ländlichen Karnataka und ein zweites in den Slums von Chennai – berichtet.
Mit Heike Kluve, Indienreferentin der Andheri-Hilfe e.V., Bonn
20.30 Uhr:
Ländliche Lebensräume attraktiv erhalten: Ist der Lehmbau eine Lösung für die Looser?
Zu den Verlierern der wirtschaflichen Entwicklung Indiens zählen die Adivasis. Ihre Rückzugsgebiete in den Wäldern und entlegenen Regionen werden von rücksichtlosen Wirtschaftsunternehmen bedrängt, die auf der Suche nach Rohstoffen und Anbauflächen im Schulterschluss mit örtlichen Verwaltungen auch zu gewaltsamen Mitteln der Vertreibung greifen. Adivasis werden um ihr Land und ihre Produkte betrogen, ihre Kultur wird diskriminiert, ihre Rechte werden ignoriert.
Gibt es Chancen des Widerstands, der Verbesserung der materiellen Lage und des Erhalts der Kultur? Wir wagen mit dem indischen Partner Centre for Tribals and Rural Development einen Versuch in den Nilgiris-Bergen.
Mit Werner Wilkens, Leiter der DESWOS, Dt. Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V., Köln