Birgit Morgenrath: Gesprächsleitung. Freie Journalistin
Bei der Abstimmung über den Brexit oder bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl lagen die Analysen und Prognosen der Medien weit abgeschlagen von der Wirklichkeit.
Einseitige Stimmungsmache über die Ukraine-Krise, Bashing gegen die Griechen, Versagen des Wirtschaftsjournalismus vor der Finanzkrise, Blamage beim Umgang mit den NSU-Morden, neoliberale Meinungsmache - die etablierten Medien stehen massiv in der Kritik. Erfüllen Zeitungen und Fernsehen noch ihre „Wächterrolle“ in der Demokratie?
Wo liegen die Gründe für das Versagen der Medien? Wir wollen sprechen über den maßgeblichen Einfluss von Think Tanks, Lobbyisten und Eliten, über Medienkonzentration und immer schlechtere Arbeitsbedingungen von Journalisten, von mangelnder Sorgfalt und der „Schere im Kopf“.
Diskutieren wollen wir auch, ob die Kommunikation im Internet- und in Social Media Kanälen neue demokratische Räume der Meinungsbildung öffnen oder ob wir uns nur noch mit weitgehend Gleichgesinnten in Echokammern unterhalten und nicht bemerken, welche Informationen uns nicht erreichen oder wie sie unseren Fokus einschränken. Wie öffnen wir diese geschlossenen Kreise?