Kurzfilm und Podiumsdiskussion über Polizeigewalt und Verschwindenlassen
in der Region Baixada Fluminense, Rio de Janeiro mit Gästen aus Brasilien.
DESOVA
Regie: Laís Dantas, OmdU, 29 min
Laut dem brasilianischen Jahrbuch für öffentliche Sicherheit wurden zwischen 2017 und 2022 369.737 Fälle von Verschwindenlassen in Brasilien registriert, durchschnittlich 203 Fälle pro Tag. DESOVA zeigt die Folgen und Traumata im Leben von Müttern in der Region Baixada Fluminense in Rio de Janeiro, die ihre Kinder - meist junge, afrobrasilianische Männer – durch Polizei- oder von Milizen und Drogenkartellen ausgehende Gewalt verloren haben.
Der Film beleuchtet sowohl die die Dynamik und die Techniken des erzwungenen Verschwindenlassens von Leichen als auch die Art und Weise, wie die Mütter und Angehörigen der Opfer durch Selbsthilfe- und Kunsttherapiegruppen versuchen, ihre Traumata zu verarbeiten.
Darüber hinaus thematisiert er die langfristigen Auswirkungen, die das Verschwindenlassen haben kann, nicht nur auf das Leben der Betroffenen. So werden beispielsweise viele der vermissten Leichen zwar gefunden, aber aus Angst nicht bei der Polizei gemeldet.
So entstehen große, geheime Friedhöfean unwahrscheinlichen Orten, wie z.B. die Flüsse Iguaçu, Sarapuí und Guandu in der Baixada Fluminense.
"DESOVA" soll dazu beitragen, die Straflosigkeit und fehlende Unterstützung der Hinterbliebenen zu hinterfragen sowie die Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von Verschwindenlassen unterstreichen.
Moderation: Betânia Ramos-Schröder
Betânia Ramos Schröder ist Fotojournalistin, Soziologin, und Herausgeberin. Sie lebt und arbeitet zur Zeit in Frankfurt am Main. Sie war über zehn Jahre für Eine Welt in mehreren Ländern tätig. Sie ist Menschenrechtsaktivistin und Verfasserin der Kolumne „Vozes da Diáspora" (Diasporastimmen) bei der brasilianische Zeitschrift Carta Capital.
Eine Veranstaltung von Misereor, Allerweltshaus, Peace Brigades International, Quiproco Filmes, Forum Gritabaixada , Coletivo Filhos nos Braços do Pai, Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro & Rede de Mães e Familiares de Vítimas de Violência de Estado da Baixada Fluminense