Trotz der seit 1975 anhaltenden Besetzung der Westsahara wird das Königreich Marokko bei uns als vorbildlich für die Region wahrgenommen. Dies ist möglich unter völliger Ausblendung des Krieges und der Besetzung der Westsahara und den vor allem damit zusammenhängenden Verletzungen der Menschenrechte. Zwar hat sich im Königreich seit der „bleiernden Jahre" unter dem Vater des jetzigen Alleinherrschers vieles zum Besseren gewendet, doch hat sich dies für eine friedliche, völkerrechtskonforme Lösung des letzten afrikanischen Kolonialkonflikts bisher nicht ausgewirkt.
Marokko war und ist ein wichtiger Verbündeter „des Westens". Die Lage der Menschenrechte wurden stets – selbst während „der bleiernden Jahre" unter dem Vater des jetzigen Alleinherrschers - ausgeblendet. Erst mit den Veröffentlichungen von Gilles PERRAULT: Unser Freund, der König 1992 und von Malika OUFKIR: Die Gefangene – ein Leben in Marokko 1999 wurde dieses Marokkobild erschüttert. Zwar hat sich im Königreich selbst einiges zu Besseren gewendet; die Besetzung der Westsahara, verbunden mit schwersten Menschenrechtsverletzungen aber halten an. Marokko aber bleibt ein wichtiger Verbündeter des Westens.
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