Die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra - MST) in Brasilien ist mit ca. 1,5 Millionen Mitgliedern die größte soziale Bewegung Lateinamerikas.
Sie setzt sich vornehmlich für die Umsetzung einer Landreform in Brasilien ein und stellt darüber hinaus auch soziale, ökologische und politische Forderungen. Brasilien ist noch immer geprägt durch eine extrem ungleiche Landverteilung. Dabei liegt ein Großteil der Ländereien brach. Seit 1985 hat die MST daher ungenutztes oder unrechtmäßig bewirtschaftetes Land besetzt und setzt sich neben der Anerkennung von Landtiteln auch für die Belange der landlosen und indigenen Bevölkerungsgruppen ein. Auf den besetzten Flächen sind inzwischen zahlreiche Kooperativen, Bildungseinrichtungen für Kinder und Erwachsene sowie Kliniken entstanden. Dabei stehen neben der Entwicklung von nachhaltigen und umweltbewussten Modellen des Wirtschaftens und Lebensformen auch Themen wie geschlechtliche Gleichberechtigung im Vordergrund.
Das Allerweltshaus hat Douglas Estevam, der in den Bereichen der politischen Bildung, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit der MST und mit Via Campesina, einer internationalen Bewegung von Kleinbauern und Landarbeitern, zusammenarbeitet, nach Köln eingeladen. Wir wollen mit ihm über die aktuelle Situation der landwirtschaftlichen Produktion, soziale und ökologische Auswirkungen sowie den Einfluss transnationaler Unternehmen und die gegenwärtige Rolle sozialer Bewegungen in Brasilien diskutieren.
Interessierte sind herzlich eingeladen.
Im Anschluss wird der Dokumentarfilm "Raiz fuerte" gezeigt.
- in Zusammenarbeit mit FIAN Köln -