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Auf YouTube hat Daniele Ganser, der „Friedensforscher“ aus der Schweiz, über 390.000 Abonnenten. Seine Bücher erreichen eine Gesamtauflage von über 200.000. In vielen Städten, etwa in Aachen, Hamburg, Berlin oder Magdeburg, füllt er große Hallen. Er spricht dann über die Kriege in der Ukraine und in Nahost und über das „Imperium USA“. Dabei mangelt es nicht an Kritik. „Ärger um Auftritt des Verschwörungsideologen“, berichtete das WDR-Fernsehen. Er verharmlose den Holocaust, lautet ein Vorwurf. Doch das ficht seine riesige Fan-Gemeinde, zu der auch viele Linke gehören, nicht an. Was ist sein Erfolgsgeheimnis? Wo sind die Lücken und Versäumnisse in der traditionellen Berichterstattung über die genannten Kriege, die Ganser zu schließen weiß (und damit ein tiefes Bedürfnis bei vielen Menschen befriedigt)? Und warum reicht es in der politischen Auseinandersetzung nicht aus, Ganser pauschal als „Rechtspopulisten“, „Schwurbler“ oder „Antisemiten“ zu bezeichnen?
Matthias Holland-Letz ist freier Journalist in Köln (WDR 5, SWR 2, Deutschlandfunk, Gewerkschaft GEW). Er hat sich intensiv mit Daniele Ganser befasst und berichtet am Beispiel des Ukraine-Krieges, wie Ganser arbeitet. Und wie der Schweizer für eine Zusammenarbeit von Linken und Rechten („Querfront“) wirbt – und damit Brandmauern gegenüber Rechtspopulisten einreißt.