Widerstand gegen Ausbeutung von Mensch und Natur
In dieser vom Allerweltshaus, MOTOKI und MISEREOR unterstützten Diskussionsveranstaltung werden brasilianische Menschenrechtsaktivist*innen und Filmemacher*innen, die das Engagement vor Ort beobachtet und begleitet haben, auf die Situation in den Schauplätzen der Rohstoffgewinnung eingehen und Verknüpfungen zu den Aktivitäten europäischer Unternehmen herstellen.
Thematisiert werden sollen ebenfalls die laufenden Verhandlungen zum rechtverbindlichen UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechte als möglichen Hebel für gerechtere Produktionsbedingungen und Lebensverhältnisse im globalen Süden.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass unser Konsum und Wohlstand oft mit der Ausbeutung von Mensch und Natur einhergehen. Unsere Gäste haben dem Rohstoffabbau auf Kosten von sozialökologischer Standards den Kampf angesagt.
- Filmausschnitte zum zivilgesellschaftlichen Engagement um Rechenschaftsziehung & Opferentschädigung im Fall des Dammbruchs in einer Eisenerzmine in Brumadinho, Brasilien
- Podiumsdiskussion mit Gästen aus Lateinamerika:
Carolina de Moura Campos, Mitglied eines Kollektivs von Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger*innen
Danilo Chammas, Anwalt von Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen
Erika Gonzalez & Matthieu Lietaert: Filmemacher*innen
- Offener Dialog mit den Veranstaltungsteilnehmer*innen
Moderation: Madalena Ramos Görne und Dominik Pieper, MISEREOR
Teilnahme kostenlos und nur über vorheriger Anmeldung bei:
projektassistenz@koelnglobalnachhaltig.de bis zum 20.10.22 | Betreff: Brasilien
Hintergrundinformationen zur Podiumsdiskussion
Eine Kampfansage an den Rohstoffabbau auf Kosten sozialökologischer Standards
Es ist ein offenes Geheimnis, dass unser Konsum und Wohlstand oft mit der Ausbeutung von Mensch und Natur einhergehen. In Lateinamerika sorgen große Wirtschaftsvorhaben, seien es Wasserkraftanlagen zur Versorgung der großindustriellen Landwirtschaft, Minen zum Abbau von Eisenerz oder Infrastrukturprojekte zum Abtransport von Soja, für Umweltzerstörung und bedrohen die Lebensgrundlage vieler Menschen. Unsere Nahrung und Konsumgüter stehen somit im mehr oder weniger direktem Zusammenhang mit Abholzung, Vertreibung indigener Gemeinden aus ihren angestammten Gebieten und Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden.
Die Betroffenen dieser Menschenrechts- und Umweltverstoße sind jedoch nicht wehrlose Opfer, sondern oft mündige, widerstandsfähige Menschen, für die der Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards ein existentielles Anliegen darstellt. An ihrer Seite stehen engagierte Aktivist*innen, oft selbst Betroffene, die sich nicht davor scheuen, die Missstände öffentlichkeitswirksam anzuprangern, die Rechenschaftsziehung von Unternehmen zu fordern und auf die Verbesserung rechtlicher Rahmenbedingungen hinzuwirken. Ihr Aktivismus ist auch für uns von entscheidender Bedeutung, denn bekanntermaßen steht uns zum Leben nur dieser EINE Planet zur Verfügung.